Hände richtig desinfizieren
Schätzungsweise werden bis zu 80% der Infektionen über keimbelastete Hände übertragen. Die Beachtung wichtiger Desinfektionsregeln erhöht die Sicherheit vor möglicher Ansteckung. Wie Sie Ihre Hände korrekt desinfizieren indem Sie alle Flächen mit Desinfektionsmittel benetzen klären wir in diesem Artikel und in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Wichtigste Maßnahme zur Verhütung von Krankenhausinfektionen
Die hygienische Händedesinfektion dient sowohl dem Schutz des Patienten als auch dem Schutz des medizinischen Personals. Während im medizinischen und gewerblichen Bereich sowie bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln die Hygienevorschriften eine ordnungsgemäße und regelmäßige Händedesinfektion verlangen, ist die Notwendigkeit im privaten Bereich nur in Ausnahmefällen bei ansteckenden Krankheiten gegeben.
Medizin und Pflege dienen als Vorbild
Ist auch im Privathaushalt oder unterwegs eine Ansteckungsgefahr gegeben, so sollte die hygienische Desinfizierung der Hände wirksam durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass die im Folgenden vorgestellten Anwendungsverfahren und Regeln immer und jederzeit Beachtung finden sollten.
Die Desinfektionsmittel von SOS benötigen eine Einwirkzeit von wenigstens 30 Sekunden. Bei der Verwendung von Hygienetüchern ist darauf zu achten, dass sowohl Handinnen- als auch Außenflächen und jeder Finger komplett und rundherum abgerieben werden. Spray oder Lösung können nach der unten beschriebenen Anwendungstechnik eingesetzt werden.
Desinfektion ist der Waschung der Hände überlegen
Die hygienische Händedesinfektion ist hinsichtlich der Wirksamkeit gegenüber krankmachenden Keimen dem Waschen der Hände klar überlegen. Daher sollte das Waschen der Hände in der klinischen Praxis eine Ausnahme sein. Der Sinn des Händewaschens ist die Entfernung von sichtbarer Verschmutzung sowie zu einem geringeren Teil die Reduktion der mikrobiellen Besiedelung der Haut. Dem eingeschränkten Nutzen der Händewaschung stehen Risiken bezüglich irritativer Hautveränderungen und Handekzeme gegenüber. Häufiges Händewaschen kann zu einer geringeren Hautfeuchtigkeit sowie zu einer Schädigung der Hautbarrierefunktion führen, weil durch Wasser und Seife Hautfette ausgespült werden. Händedesinfektionsmittel enthalten oftmals rückfettende Substanzen, um die durch den Alkohol beanspruchte Haut gleichzeitig zu pflegen.
(Quelle: Kampf, G. et al, JDDG; 2010 . 8:978-983: Händedesinfektion im Krankenhaus - Nutzen und Risiken)
Grundlegende Verhaltensregeln bei der Händedesinfektion sind:
- Komplette Benetzung aller Flächen der Hände mit ausgewiesenem Desinfektionsmittel für Hände.
- Einhaltung der erforderlichen Einwirkzeit laut Herstellerangaben.
- Verwendung der richtigen Konzentration: Gebrauchsfertige alkoholische Lösungen sollen keinesfalls mit Wasser verdünnt werden.
- Händedesinfektion erfolgt nur auf trockener Haut.
- Stets die Gebrauchsanweisung des Herstellers anwenden.
- Idealerweise duft- und farbstofffreie, alkoholische Händedesinfektionsmittel benutzen.
- Öfter Hände desinfizieren und nur bei sichtbarer Verschmutzung waschen.
Mehr Sicherheit durch die richtige Anwendungstechnik
Die folgenden sechs Schritte beschreiben den Ablauf einer optimal durchgeführten Händedesinfektion. Diese werden so lange wiederholt, bis die vom Hersteller des Händedesinfektionsmittels angegebene Einwirkzeit erreicht ist.
- Handfläche auf Handfläche reiben.
- Rechte Handfläche über linkem Handrücken und linke Handfläche über rechtem Handrücken reiben.
- Handfläche auf Handfläche mit verschränkten, gespreizten Fingern reiben.
- Außenseite der Finger auf gegenüberliegende Handflächen mit verschränkten Fingern reiben.
- Einreiben des rechten und linken Daumens.
- Geschlossene Fingerkuppen in die rechte und linke Handfläche reiben.