Warum ist Wunddesinfektion so wichtig?
Selbst Bagatellverletzungen können verunreinigt sein und sich infizieren. Für den natürlichen Wundheilungsprozess ist eine saubere, möglichst keimfreie Wunde wichtig.
Wunddesinfektion ist ein Abwägungsprozess
Und doch gibt es einige Anhaltspunkte, wie man sich bei Verwundungen am besten verhält. Nicht jede Bagatellverletzung verlangt nach Desinfektion. Kleinere Schnittwunden können durchaus einfach ausbluten, wobei Keime und Schmutz ausgeschwemmt werden. Zusätzlich kann zur Wundreinigung die betroffene Stelle unter kaltes Leitungswasser gehalten werden, um winzige Fremdkörper auszuspülen.
Ist die Wunde klein und das Immunsystem intakt, reicht durchaus eine gute Wundreinigung mit anschließender steriler Abdeckung.
Schneidet man sich aber an einer verschmutzten Glasscheibe oder reißt man sich mit einem rostigen Nagel die Haut auf, sollten diese Wunden desinfiziert werden, um das Infektionsrisiko zu verringern. Immer dann, wenn die Wunden tiefer und verunreinigt sind sowie bei einem erhöhten Infektionsrisiko, sollten Wunden unbedingt desinfiziert werden.
Wundinfektionen hemmen immer den natürlichen Heilungsprozess und erhöhen die Gefahr unschöner Narbenbildung.
Schürfwunden sind leicht infektionsgefährdet
Der Umgang mit Schürfwunden ist nicht ohne. Gerade weil sie nur wenig bluten, findet keine körpereigene Wundreinigung statt wie das bei blutenden Wunden der Fall ist. In der Regel ist nur die oberste Hautschicht beschädigt, dafür ist die Wundfläche aber oft größer sowie mit Staub oder Sand verschmutzt. Darüber hinaus ist eine vollständige und sanfte Entfernung von Fremdkörpern und Schmutzpartikeln mit einer Spüllösung oder sterilen Pinzette nicht immer möglich. In diesen Fällen macht eine Wunddesinfektion sicherlich Sinn.
Wunddesinfektion zur Risikominderung für eine Infektion
In der Regel reicht es, eine Wunde einmal mit einem geeigneten Antiseptikum zu desinfizieren. Bei einer bestehenden Infektion sollten Desinfektionsmittel noch bis zur Symptomfreiheit, aber nicht länger als 2-6 Tage angewendet werden. Bei lokal begrenzten Wundinfektionen sind Desinfektionsmittel ausreichend, so genannte systemische Antiinfektiva werden bei Allgemeininfektionen und Anzeichen für eine Blutvergiftung notwendig. Die zurzeit am besten geeigneten Wirkstoffe zur Wunddesinfektion sind Octenidin, Povidon-Iod und Polihexanid.
Unsere Haut ist keine sterile Sache
Auf jeder gesunden Haut tummeln sich Keime - unproblematische Erreger und solche, die unerwünscht sind. Bei offenen Wunden können diese Erreger aufgrund der fehlenden Hautbarriere leichter einwandern, sich vermehren, giftige Stoffe bilden und eine Infektion auslösen.
Darüber hinaus lassen sich Wunden weniger effektiv desinfizieren als gesunde Haut. Die Keimbelastung lässt sich höchstens verringern aber nicht gänzlich verhindern.
Tipp 1: Immer Hände desinfizieren
Um einer möglichen Infektion vorzubeugen, ist es wichtig, vor der Wundversorgung die Hände zu desinfizieren oder idealerweise sterile Einmalhandschuhe zu tragen. Als desinfizierende Substanzen werden vor allem Alkohole (Ethanol, 1-Propanol, Isopropanol), quartäre Ammoniumverbindungen wie Benzalkonium oder Phenole-Derivate eingesetzt. Das SOS-Sortiment bietet für die Händedesinfektion Einmaltücher und ein praktisches Desinfektionsspray auf Ethanolbasis.
Tipp 2: Am besten immer griffbereit - zuhause und unterwegs
Mittel zur lokalen Wundversorgung sollte jeder parat haben, denn Verletzungen sind im Haushalt, beim Spielen oder Sport schnell passiert. SOS bietet mit dem Medizinischen Wund-Spray und dem Medizinischen Wund-Gel bereits eine Basisausstattung.